Am 26.09.25 hat eine Gruppe vom Jahrgang 56/57 einen Ausflug zum Lauresham im nahen Lorsch absolviert.
Es passierte genau zwischen mehreren Regentagen, und es wurde mehrmals gewettet, wer bessere Kontakte hatte – denn wir mussten keine Schirme aufmachen.
Lauresham steht seit 2014 und gehört zum UNESCO-Welterbe Kloster Lorsch.
Es ist eine regionale Besonderheit, ein Freilichtlabor (nicht zu verwechseln mit einem Freilichtmuseum, wo Exponate ausgestellt werden), das ein Modell im Maßstab 1:1 von einem karolingischen Herrenhof nachstellt.
Hier, im Labor, werden nach archäologischen Erkenntnissen Handwerk und Landwirtschaft mit nachgebauten Geräten und damaligen Techniken erforscht und erprobt.
Eine nette Gruppenführerin hat uns lustig und bepackt mit vielen Informationen auf eine Reise ins weite Frühmittelalter entführt.
Das ist so lange her, dass sich keiner mehr erinnert und unsere Köpfe nicht mehr die frischesten sind – also halten wir mal fest:
– Laures ist Eigenname, Ham bedeutet Siedlung im sumpfigen Gebiet.
– In der damaligen Zeit wären wir schon seit 20 Jahren tot.
– Unsere Kinder wären mit 6 Jahren schon zu arbeitenden Elementen des Herrenhofs geworden.
– Nur sehr wenige von unseren Kindern hätten eine Chance gehabt, im Kloster Lorsch zu lernen – falls sie mehr Klugheit besaßen, als für das Ziegenhüten nötig war.
– Das Brot war zu teuer für „unser tägliches“, denn der Brotofen brauchte für die benötigten 800° ein paar Stunden zum Aufheizen. Damit konnte man – wie hier im Backhaus – zuerst 6 Brote backen. Da mit jeder Öffnung 100° verloren gingen, kamen anschließend kleinere Brote rein, dann Brötchen und am Ende nur noch Fladen. Und der Ofen „hatte fertig“.
– Die Welt war damals nicht nur grau-braun, wie die Filme uns zeigen. Bunte Kleidung war zwar den Herren vorbehalten, aber auch die Bauern hatten manchmal mehr als nur zwei Farben. Sie trugen z. B. auch mal Sachen von Herrn oder Herrin nach. Aber ein Kleid und ein Überwurf gegen Kälte reichten allgemein.
– Und noch viel, viel mehr gehört, gesehen, gefühlt, gespürt.
Es war sehr kurzweilig und informativ.
Gut gelaunt, trocken, aber doch etwas verfroren, freuten wir uns auf den Abschluss im Brauhaus Drayß, wo wir aus dem Mittelalter in unsere schöne Zeit zurückkehrten.
Jetzt freuen wir uns auf das alljährliche Kegeln am 24. Oktober.
UND!!! Die Vorbereitungen zu unserer 70er-Feier rollen schon an – geplant für Ende September 2026.