Am 21.08.2010 durfte eine Gruppe des Jahrgangs die kriminelle Seite von Frankfurt kennenlernen. Nein, nicht die heutige, denn davon kann man genug in der Zeitung lesen, sondern die historische Kriminalgeschichte der Stadt, mit ihren Orten.
Wetter wurde vom Vorstand gleich mit eingeplant, und so haben wir tolle Sonne und blauen Himmel gehabt… und etwas Angst, ob wir genug Schatten finden.
Mit 23 abenteuerlustigen Kameraden sind wir mit Zug nach Frankfurt gefahren, was uns nostalgisch eingestimmt hat: „Wie früher, auf der Klassenfahrt“. Und so haben wir auch alle brav Händchen gehoben, als der Schaffner sehen sollte, wer denn zu der Sammelfahrkarte gehört.
Mit U-Bahn ging es weiter zum Römer – Zentrum der Altstadt, voll Leben und Trubel.
In Erwartung auf unsere Führerin, haben wir ein Gruppenfoto gemacht (für die Presse) und Eis geschleckt.
Frau Grundmann hat uns zuerst zum Hügel der Stadt geführt, der mit 7,7 Meter, als höchste Stelle hier am Main, der Stadt den Anfang gegeben hat. Hier haben sich schon die Römer über dem Wasser trocken gehalten, was die Ausgrabungen vom Kastell bezeugen. An verschiedenen Stellen konnten wir uns bildliche Erzählungen aus der Geschichte der bösen Buben anhören, aus den Zeiten, als Strafen bis zum bitteren Ende vollzogen wurden, wie Sotten, Rädern, Vierteilen, Abschneiden von „mitmachenden“ Körperteilen (z.B dem Dieb – ab die Hand!). Abgetrennten Daumen hat man gern in der Tasche als Talisman gehalten, damit das Geld nicht ausgeht. Aha!! deswegen sind unsere Konten wohl meist leer! Weil man heute so schlecht an passende Daumen kommt…
Am Main haben wir erfahren, dass für Frauen besondere Behandlungen vorgesehen waren (immer diese Sonderstellungen), sie wurden nicht erhängt, sondern in Fässern ertränkt.
Ein Fall aus der Juristenzeit Johann Wolfgang Goethes in Frankfurt, hat ihm als Vorlage zu Gretchen im „Faust“ gedient.
Wir haben an der Pauluskirche kurz angehalten, wo 1848 bis -49 die Deutsche Nationalversammlung getagt hat. Und in Heppenheim, im Halben Mond hat doch die Vorversammlung stattgefunden!
An der Nordseite vom Main haben früher die „Pfeffersäcke“ gelebt, Leute die Geld gemacht und verdient haben, also Kaufleute, Bänker. Und an der Südseite, in Sachsenhausen wurde „mit Händen gearbeitet“, dort lebten Gärtner, Handwerker, Bäcker.
Über den Eisensteg haben wir dann die Seiten gewechselt, um in Sachsenhausen im „Apfelwein Wagner“ bei Apfelwein und gutem Essen einen gemütlichen Abschluss zu finden.
Mit U-Bahn und Zug haben wir zu nächtlichen Stunde Heppenheim erreicht. Immer noch lustig, wenn auch schon etwas stiller…
In Erinnerung bleibt uns ein schöner Tag, mit viel guter Laune, interessanten Informationen und lustigen Episoden.
Ein verdienter Dank an die Organisatoren.
Und eine Idee für nächstes Jahr ist auch schon gekeimt.
Hier ein Vorgeschmack auf die Bilder. Sobald uns die Fotos von anderen Teilnehmern zukommen, erweitern wir die Galerie…